Wissenswertes

Wissen Sie schon dass……

  • es Bienen seit 100 Millionen Jahren gibt; und in ihrer heutigen Form schon vor mehr als 40 Millionen Jahren auf der Erde waren? Der Mensch dagegen erst seit ca. 3 Millionen Jahren
  • ein Bienenvolk zwischen 30.000 und 80.000 Bienen hat
  • die Bienen ca. 28 km/h fliegen können, bei 200 bis 240 Flügelschlägen pro Sekunde
  • die Obst-. Raps- und Rübsenernten durch Bienenbeflug ca. 80 bis 100% größer sind • ein Bienenvolk in 1 Sommer 200 kg Nektar, 70 kg Blütenstaub und 50l Wasserverbraucht • und 1 Pfund Honig zu sammeln, die Bienen 8 Millionen Blüten anfliegen müssen
  • eine Bienenköniging im Sommer bis zu 2000 Eier an einem Tag legt
  • eine Arbeitsbiene 2 Facettenaugen mit ca 10.000 Einzelaugen und 5 Punktaugen zum Dämmersehen hat
  • sich Bienen an ultra-violetten Schattierungen der Himmelsrichtungen orientieren, die unsere Augen nicht wahrnehmen können
  • eine im Frühjahr oder Sommer geborene Arbeitsbiene 5 Wochen alt wird, die Herbstbiene dagegen 9 Monate alt wird
  • 10 Bienen 1 Gramm wiegen • 1 Biene in 2 Minuten 1 km flieg
  • eine Biene in ihrem Leben 8000 km zurücklegt
  • 1kg Honig die Lebensarbeit von 400 Bienen darstellt
  • 1 Biene alleine 1 Pfund Honig bis 3,5 mal um die Erde fliegen müsste
  • Rund 80% der 2000-3000 heimischen Nutz und Wildpflanzen sind auf die Honigbienen als Bestäuber angewiesen
  • Rund 85% der Landwirtschaftlichen Erträge in Pflanzen und Obstbau hängt in Deutschland von der Bestäubung der Honigbiene ab
  • Die Deutschen Imker ernten ca. 20.000 bis 25.000 Tonnen Honig im Jahr. Das Entspricht etwa 20% des Verbrauchs in Deutschland

Die Verwandlung

Ob aus einem Ei ein Drohn oder eine Arbeitsbiene wird, bestimmt die Königin bei der Eiablage: Eier, aus denen Arbeiterinnen entstehen sollen, werden bei der Ablage in die Wabenzellen befruchtet. Eier aus denen männliche Bienen werden sollen, also Drohnen, wandern ohne Samenzutat in die Zelle. Die Impulse hierzu erhält die Königin durch die unterschiedliche Größe von Arbeiterinnen- und Drohnenzellen. Nach 21 Tagen (beim Drohn 24 Tagen, bei der Königin bereits am 16. Tag) hat sich das Wunder der Umwandlung vom Ei über die Larve und Puppe zur fertigen Biene vollzogen. Die junge Biene schlüpft. Ob aus einem befruchtetetn Ei aber eine Königin heranwächst, das wird allein durch die Ernährung der Larve bestimmt. Bauen die Bienen eine extra große Königinnenwiege, vom Imker Weiselzelle genannt, so erhält diese Larve den Königinnenfuttersaft als Dauernahrung. Die Larven, die zu Arbeiterinnen werden, bekommen als “Starthilfe” nur reduzierten Futtersaft und ab dem dritten Tag Pollen und Honig.

Das Bienenvolk

Die Honigbienen (apis melifica) gehören zu den sozialen Lebewesen. Das heißt: Die Bienen leben zusammen und sind aufeinander angewiesen. Die einzelne Biene ist alleine nicht lebensfähig. Sie braucht die anderen Bienen. Sie alleine zählt nichts. Es geht immer ums ganze Bienenvolk. Deshalb verwendet der Imker zuweilen den von Gerstung stammenden Ausdruck: „der Bien“ und meint damit das Bienenvolk in seiner Gesamtheit.

Die Bienen treten nicht einfach – wie man es sonst in der Natur beobachten kann – entweder als Männchen oder Weibchen auf, sondern es gibt drei verschiedene Erscheinungsformen:

die Königin
die Arbeiterinnen
die Drohnen

Zum Bienenvolk gehört normalerweise auch noch der Wabenbau.

Die Königin

oder „Weisel“, wie sie auch noch genannt wird, ist im Gegensatz zu den Arbeitsbienen etwa um die Hälfte größer und an ihrem langen Hinterleib zu erkennen. Sie ist das einzige voll entwickelte Weibchen im Bienenvolk.

Ihre Aufgabe besteht darin, für Nachkommen zu sorgen. In ihren mächtig ausgebildeten Eierstöcken produziert sie in den Vorsommermonaten bis zu 1500 Eier am Tag.

Nur ein weiselrichtiges Volk zeigt in allen seinen Lebensäußerungen das Bild eines harmonischen und geordneten Organismus. Wie lässt sich das erklären?

In den Mandibeldrüsen der Königin wird die so genannte Königinnensubstanz gebildet. Dieser Stoff wird von den Bienen begierig aufgenommen und an alle Stockgenossinnen weitergegeben. Wird er nicht mehr in ausreichendem Maße im Volk verteilt – sei es, dass die Königin zu alt ist oder im Frühjahr einfach zu viele Bienen im Stock sind, so schwindet die Harmonie und das Zusammengehörigkeitsgefühl im Volk. Der Schwarmtrieb kann sich im Volk bemerkbar machen.

Versiegt der Strom der Königinnensubstanz plötzlich ganz, weil die Königin verloren ging, so dauert es nur etwa ein bis zwei Stunden bis alle Bienen im Volk „wissen“, dass sie keine Königin mehr haben. Der Imker erkennt diesen Zustand der Weisellosigkeit am aufgeregten Summen und Heulen der Bienen. Sofort machen sich die Arbeiterinnen daran, eine neue Königin nachzuschaffen. Damit legt sich auch wieder die vorhin beschriebene Weiselunruhe.

Ist den Bienen aber die Möglichkeit der Nachschaffung genommen, weil sich zu dem Zeitpunkt keine offene Brut im Volk befindet, so entwickeln sich allmählich die verkümmerten und nur spärlich vorhandenen Eierstöcke einiger Arbeiterinnen und sie beginnen Eier zu legen. Das Volk ist damit jedoch keinesfalls gerettet. Die eierlegenden Arbeiterinnen oder Afterweisel, wie sie der Imker nennt, können nämlich nur unbesamte Eier hervorbringen und aus diesen entstehen stets nur Drohnen. Der Imker bezeichnet ein solches Volk als buckelbrütig. Er erkennt es sofort am Brutbild, welches einzelne höckerartig aufgewölbte Brutzellen aufweist.

Ein ähnliches Brutbild erzeugt im übrigen auch eine alte Königin, deren Samenvorrat erschöpft ist oder auch eine junge, die, aus welchem Grund auch immer, nicht begattet wurde. Auch sie können ja nur unbefruchtete Eier legen. Der Imker spricht dann in solchen Fällen von einer drohnenbrütigen Königin. Das Vorhandensein der Königinnensubstanz in einem normalen Volk verhindert, dass Afterweisel entstehen.

Die Königin hat wie die Arbeiterin einen Stachel, doch wendet sie ihn nur in Ausnahmefällen gegen den Menschen an.

Eine Königin kann mehrere Jahre alt werden.

Die Drohnen

Sie sind die Männer im Bienenvolk.Ihre einzige Aufgabe von Natur aus ist die Paarung mit einer Jungkönigin.

Da die Paarungszeit in die Sommermonate fällt, findet man Drohnen auch nur von etwa April bis August in den Völkern.

Drohnen fallen sofort an ihrer plumpen Gestalt und an den übergroßen Augen auf. Da sie selbst keine Arbeit verrichten, benötigen sie weder Wachs- noch Futtersaftdrüsen. Auch fehlen ihnen die Sammelbeine.

Sympathisch sind die Drohnen, weil sie keinen Stachel besitzen.

Drohnen entstehen auf eine ganz besondere Weise, denn sie entwickeln sich aus unbefruchteten Eiern (Parthenogenese). Es müssen sich also keine Samenfäden mit dem Ei verschmelzen, um dessen Entwicklung in Gang zu setzen. Das bedeutet, dass die Drohnen im Gegensatz zur Mehrzahl aller Lebewesen keinen Vater haben, sie also dasselbe Erbgut besitzen, wie die Königin. Dieser Umstand muss bei der Zucht und Paarung von Königinnen berücksichtigt werden.